Alemannia und der Spielverein
Der Fußballsport spielt auch in unserer Gemeinde eine nicht unbedeutende Rolle. Bis auf Selhausen und Berg hat jede Ortschaft ihren eigenen Fußballverein, der am Spielbetrieb des Deutschen Fußballbundes teilnimmt und dort auf Punktejagd geht. Natürlich hat jeder Verein seine eigene Geschichte geschrieben bzw. ist dabei sie zu schreiben. In dieser werden sicherlich triumphale Siege, aber auch bittere Niederlangen zu finden sein. Interessant sind die Gründungsgeschichten unserer Fußballvereine. Beispielsweise die der beiden Fußballvereine „Fußballklub Alemannia Niederzier“ und “Spielverein Niederzier“. Der Fußballklub Alemannia Niederzier dürfte heute nur noch den Wenigsten ein Begriff sein.
Am Sonntag, dem 13. Februar 1910, der Fußballsport war bereits auf dem besten Weg sich als Volkssportart Nr. 1 zu
etablieren, traf sich in Niederzier eine Gruppe männlicher Dorfbewohner jüngeren Alters. Treffpunkt war vermutlich eine der zahlreichen Kneipen im Dorf. Dort …bildete sich, angeregt durch
den Mangel an Unterhaltung in „Niederzier“ unter dem Namen Fußballklub Alemania ein Fußballklub welcher schwarz-rot zu seiner Farbe nahm. Zur Unterscheidung von auftretenden Unternehmungen gleicher
Art. […]
Es handelte sich um die Gründungs- bzw. Generalversammlung und damit die Geburt des Fußballklubs Alemannia[1] Niederzier. Bereits sechs Tage später, also am 19. Februar 1910, wurde zu Händen des Bürgermeisters Hoegen dem Bürgermeisteramt Niederzier die Satzung
des Vereins zugestellt. Der Vorstand setzte sich wie folgt zusammen:
Präsident: J. Kremer
Kassenführer: Peter Engels
Schriftführer: Josef Scheidweiler
Spielleiter: Karl Rütten
Beisitzende: Anton Görgen, J. Heimann
Aus heutiger Sicht sind die Statuten der „Alemannia“ sehr interessant. Natürlich sind sie im Rahmen des damaligen Zeitgeistes entstanden, aber gerade deshalb lohnt sich ein Blick auf die eine oder andere Passage.
So steht zum Beispiel unter Ziffer VII geschrieben:
Aufgenommen können werden alle männliche Bewohner von Niederzier welche das 14 Lebensjahr zurückgelegt haben und im Besitze des Bürgerlichen ehrenrechts sind. Ist das 25. Lebensjahr überschritten so kann die Aufnahme nur vorgenommen werden, wenn die Mehrzahl der Mitglieder dafür ist. Über sonstige Aufnahmen beschließt der Vorstand […].
War es aufgrund fehlender bzw. eingeschränkter Mobilität ohnehin schwierig sich in angemessener Zeit im Kreisgebiet zu bewegen, machte es die „Alemannia“ Auswärtigen unmöglich Mitglied zu werden und dem Fußballsport in Niederzier nachzugehen. In der heutigen Zeit unvorstellbar.
Aber auch das persönliche Verhalten sowie die politische Meinung wurden unter Ziffer VIII reglementiert:
Vom Vorstande können auch solche Mitglieder ausgeschossen werden, welche gegen sittliche und patriotische Moral verstoßen oder Veranlassung dazu geben. Ferner solche Personen welch außerhalb des Spiels durch ihre Handlungen die Einigkeit und das Gefühl der Zusammengehörigkeit gefährden.
Und unter Ziffer XII wurde nochmals klar herausgestellt:
Das Hauptwerk und das Ziel aber sei durch das Ganze mit zu helfen an den großen Zielen der deutschen Nation durch Förderung des Patriotismus und Erhaltung desselben in der heranwachsenden männlichen Jungend der Gemeinde Niederzier. [2]
Diese politische Reglementierung und die gewählten Vereinsfarben lassen darauf schließen, dass der Verein der Monarchie nahestand. Am Ende ging es dem Verein jedoch primär ums Fußballspielen. Und das tat er bereits drei Wochen später. In der Anfangszeit wurde in Niederzier und im überwiegenden Kreisgebiet in sogenannten „Wettspielen“ oder bei „Sport- bzw. Stiftungsfesten“ noch wild gespielt, d.h. es gab noch keinen Verbandsanschluss (dieser sollte durch den Spielverein erst in den 1920er Jahren erfolgen), keinen organisierten Spielbetrieb und keine Meisterschaftsspiele.
Bereits am 6. März 1910 bezwang eine 2. Mannschaft der Alemannia auf dem Sportplatz in Niederzier, offensichtlich stand dem Verein eine ausreichende Zahl an Spielern zur Verfügung, die 1. Mannschaft des Fußballklubs Viktoria Krauthausen mit 3:0. Anfangs wurden die Spiele innerhalb des Dorfes und in nächster Umgebung ausgetragen.[3] Die Viktoria aus dem Nachbarort Krauthausen hatte sich ebenso als Zusammenschluss fußballbegeisterter Jugendlicher gebildet.
Zwei Wochen später folgte das nächste Spiel auf dem „Alemannia-Sportplatz“. Diesmal war die 2. Mannschaft von Viktoria Arnoldsweiler zu Gast. Die 1. Mannschaft der Alemannia musste sich in diesem Spiel mit 0:4 geschlagen geben.
Ob es in Niederzier bereits einen „Alemannia-Sportplatz“ wie den heutigen Weihberg gab, darf bezweifelt werden. Die Festschrift des Spielvereins verrät, dass dieser anfangs zur Austragung seiner Spiele keinen festen Platz hatte. Vielmehr, wie damals üblich, wurden auf einer Wiese Torstangen aufgestellt und nach dem Schlusspfiff wieder abgebaut.[4] Ähnlich dürfte es sich bei der Alemannia zugetragen haben.
Der erste „richtige“ Sportplatz wurde erst am 18. August 1923 eingeweiht. Dieser befand sich seinerzeit allerdings noch nicht auf, sondern auf einem Gelände hinter dem Weihberg.[5]
Die Alemannia trat bereits am 28. März, also etwas mehr als eine Woche später, zum Rückspiel wiederum in Niederzier an. Abermals standen sich die 1. Mannschaft der Alemannia und die 2. Mannschaft der Viktoria gegenüber. Diesmal gewann die Alemannia das „Retourspiel“ mit 2:0.
Das erste Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts kann sicherlich als die Hochphase der Vereinsgründungen der Fußballvereine im Kreis Düren angesehen werden. Neben den genannten Vereinen gründeten sich in dieser Zeit beispielsweise auch der BC Oberzier (1910), der SV Selgersdorf (1910), der FC Viktoria Birkesdorf (1903), der SC Stetternich (1908), der FC Viktoria Arnoldsweiler (1908), der FC Viktoria Schlich (1911), der Tus Langerwegehe (1908), der FC Germania Kirchberg (1909), der JVC Columbia Drove (1903), der SC Kreuzau (1905) um nur einige zu nennen.
Den ersten Monat hatte die Alemannia hinter sich gebracht. Bemerkenswerterweise fanden diese Spiele auch den Weg in die Dürener Zeitung. Demnach standen einer Niederlage zwei Siege gegenüber. Der Fußballsport schien in Niederzier große Begeisterung hervorzurufen, denn bereits am 3. April wurde die 1. Mannschaft von Viktoria Pier auf dem hiesigen Sportplatz nach „hartem Kampf“ mit 1:0 besiegt.
Offensichtlich war dieses Spiel ein „Probespiel“. Denn in ihrer Festschrift zum 75-jährigen Vereinsjubiläum schreiben die Pierer:
Das 1. offizielle Wettspiel wurde auf der Wiese von Leo Abschlag, dem heutigen Sportplatz gegenüber, gegen Preußen Eschweiler ausgetragen, nachdem aber bereits Probespiele gegen die Nachbarvereine Inden, Altdorf, Kirchberg und Niederzier vorhergegangen waren.[6]
Am 10. April folgte das nächste Spiel. Diesmal empfingen die Alemannen die 1. Mannschaft von Germania Kirchberg und behielten mit 5:0 die Oberhand.
In der Dürener Zeitung vom 25.04.1910 ist auch das letzte bekannte Spiel der Alemannia dokumentiert. Diesmal unterlag die 2. Mannschaft (in der Anzeige fälschlicherweise Germania Niederzier genannt) gegen Viktoria Krauthausen (offensichtlich das Rückspiel s.o.) mit 0:1.
Während die Spielberichte in der Dürener Zeitung den Anschein erweckten, dass der Alemannia eine ruhmreiche Zukunft bevorstand, sah es hinter den Kulissen jedoch anders aus. Denn der Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum des Spielvereins Niederzier ist zu entnehmen, dass die Alemannia wohl „nicht recht zu Leben wusste“ und offenbar im Dorf „wenig Gegenliebe fand“. Offensichtlich waren innerhalb des Vereins und zur übrigen Dorfgemeinschaft unüberwindbare Konflikte aufgetreten. Auch diese Umstände waren wohl mit dafür verantwortlich, dass sich bereits am 25.05.1910 Kaspar Wirtz, Josef Bendel, Andreas Schmitz, Franz Müller, Wilhelm Muckel, Matthias Dohr, Rainer Dohr, Rainer Viehöver Wilhelm Viehöver, Theo Schneider und Mathias Grobusch in der Gaststätte Winkel zur Gründungsversammlung des Spielvereins Niederzier trafen. Die Alemannia löste sich noch im selben Jahr auf. [7]
- Fortsetzung folgt -
Quellen:
[1] Die Texte wurden wortgetreu transkribiert. In der Satzung wurde Alemania mit einem n geschrieben. Im weiteren Text wird die aktuelle Schreibweise verwendet.
[2] Gemeindearchiv Niederzier, Signatur 37-01
[3] Aufzeichnungen des Spielvereins Niederzier (im Archiv des Geschichtsvereins in der Gemeinde Niederzier)
[4] Festschrift Spielverein Niederzier 50-jähriges Bestehen, S. 15 ff
[5] Schulchronik in der Dokumentation Schule im Archiv des Geschichtsvereins in der Gemeinde Niederzier
[6] Festschrift 75 Jahre Victoria Pier 1985, S. 33
[7] Festschrift Spielverein Niederzier 50-jähriges Bestehen, S. 15 ff
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Auf in die „Neue Welt“ – Migration aus Niederzier nach Amerika im 19. Jahrhundert
Die deutschen Lande galten lange als Auswanderungsland. Im 19. Jahrhundert verließen Millionen von Menschen ihre angestammte Heimat und suchten im Ausland ihr Lebensglück.
Schon im 18. Jahrhundert wanderte knapp eine halbe Million Menschen aus dem deutschsprachigen Raum, vor allem aus Süd- und Südwestdeutschland, nach Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa aus. Zwischen 1820 und 1920 wanderten ca. 60 Millionen Menschen aus Europa aus und ließen sich mehrheitlich in Nordamerika nieder.
Waren es 1846 noch 57.500 Auswanderer aus dem Deutschen Bund, machten sich gerade mal zehn Jahre später (1854) bereits 215.000 Menschen auf den Weg nach Amerika. Nur ein prozentual kleiner Anteil migrierte nach Südamerika oder Australien und Neuseeland.
Die „Neue Welt“, keine hundert Jahre alt, bot günstige Voraussetzungen für die wirtschaftliche Entwicklung. Fruchtbares Land in unbegrenzter Fülle lockte Migranten an. Die für die Indus-trialisierung nötigen Rohstoffe, allen voran Kohle, waren vorhanden. Keine alten feudalen Strukturen behinderten die Dynamik einer neuen Gesellschaft. Wirtschaftlicher Erfolg und sozialer Aufstieg des Einzelnen waren in den USA viel weniger vom Familienhintergrund abhängig als in der Alten Welt. Allerdings erfolgten die Erschließung und Besiedlung des Westens zu Lasten der indianischen Bevölkerung, die ihr Land und ihre Existenzgrundlage verlor und mit brutalen Mitteln entrechtet wurde.
Welche Gründe veranlassten die Menschen, ihre Zelte in der Heimat abzubrechen? Viele sahen in der Auswanderung eine Möglichkeit, der Armut und den geringen wirtschaftlichen Perspektiven zu entkommen. Migration versprach die Verbesserung der eigenen wirtschaftlichen Situation. Mitte des 19. Jahrhunderts verloren viele Handwerker, Tagelöhner und Kleinbauern ihre Existenz, sodass die Auswanderungsquote stark anstieg.
Unsere Region war stark landwirtschaftlich geprägt, allerdings bot die Landwirtschaft in den vom Bürgewald umgebenen Orten nicht viel Ertrag, denn die Böden waren mit Lehm durchsetzt. Missernten und Kartoffelfäule verursachten 1847/48 eine verbreitete Hungersnot, sodass ein Großteil der Bevölkerung an der Armutsgrenze lebte.
Aber auch politische und religiös-konfessionelle Gründe spielten vor allem in den Jahren der Revolution von 1848/49 und um 1878 (Sozialistengesetze) eine Rolle. Diese Motive standen aber nur bei einem kleinen Teil der Auswanderer im Vordergrund. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wuchs außerdem die Bevölkerung besonders stark (bedingt u.a. durch den Rückgang von Seuchen oder durch die Verbesserung der öffentlichen Hygiene) und verschärfte die bereits prekäre Lage vieler Menschen.
Wer einmal im „gelobten Land“ eine gute Lebensgrundlage gefunden hatte, teilte dies natürlich den Daheimgebliebenen begeistert mit und trug somit dazu bei, dass Zweifelnde ihre Bedenken beiseiteschoben und ihrem Beispiel folgten.
Gleichzeitig war Migration durch viele Hürden geprägt. Wird heute Migration vor allem durch Einreisebeschränkungen eingeschränkt, war im 19. Jahrhundert eher die Ausreise eingeschränkt und genehmigungspflichtig. Beim Landratsamt musste die Genehmigung zur Ausreise beantragt werden. Ein Hauptgrund für die Einschränkung der Auswanderung vor allem junger Männer war die Militärpflicht, deren Ableistung von der Behörde bestätigt werden musste. Außerdem musste sichergestellt werden, dass Emigrantinnen keine privaten Verpflichtungen, wie z.B. Schulden, hatten. Nur in seltenen Fällen förderten lokale Behörden und Staaten die Ausreise bestimmter Personengruppen, z.B. von politisch missliebigen Personen oder von Armutsbetroffenen, die als Belastung betrachtet wurden. Für Letztere war eine Rückkehr meistens verboten.
Die wochenlange beschwerliche Überfahrt per Schiff nach New York kostete in den 1850er Jahren mehr (um die 34 Thaler) als das Jahresgehalt eines einfachen Landarbeiters einbringen konnte (um die 24 Thaler). Wer auswanderte, musste es sich also leisten können. In vielen Fällen verkauften die Auswandererfamilien ihr gesamtes Hab und Gut, da sie ohnehin in Amerika bleiben wollten. Einschiffungshäfen waren Amsterdam, Bremen, Hamburg und vor allem Antwerpen.
Wer nach New York reiste, kam in Ellis Island an. Eine reibungslose Weiterreise war nicht gewährleistet. Ab den 1880er Jahren verschärften die USA die Einwanderungskontrollen und wiesen Migrierende teilweise ab. Einige mussten vor Ort unterkommen, bevor sie ihre Reise fortsetzen konnten.
Trotz aller Hemmnisse blieb Amerika das „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ und ermöglichte vielen Migranten den erhofften Neuanfang mit gesicherter wirtschaftlicher Prosperität.
Verzeichnis der nachweisbaren Auswanderungen aus dem Gebiet der heutigen Gemeinde Niederzier:
Niederzier
Müsch, Wilhelm: 1819 nach Belgien
Müller, Reiner , Ackerer, * 1802, Ehefrau Elisabeth geb. Junker * 1806
Kinder: Mathias Josef Hubert * 1832, Margareta Hubertine * 1833, Heinrich Josef Hubert * 1837, Constantin * 1840, Maria Clara * 1845
24.7.1847 nach Nordamerika, Galena (Illinois)
Prick, Mathias Josef, * 1825
13.8.1847 nach Nordamerika
Ruhwiedel, Heinrich Hubert: Kleidermachergehilfe, * 1856
13.7.1873 nach Nordamerika
Fuß, Paul Hubert, * 1894 zu Düren, Missionsschüler, Sohn des Müllers und Bäckers Gerhard Fuß und Maria Sibilla Nix aus Niederzier
14.3.1912 nach Grave/Niederlande
Oberzier
Weber, Wilhelm Heinrich, * 1838
1859 nach Belgien
Giesen, Johann Joseph, Tagelöhner, * 1840
15.9.1862 nach Indien
Wülffrath, Peter Joseph, * 1852
1880 nach Rotterdam
Ellen
Heiden, Wilhelm, * 1824
13.12.1858 nach Niederlande
Schingen, Hubert, Tagelöhner, * 1812 in Birkesdorf, Ehefrau Anna Barbara Danino * 1818 zu Ellen
Kinder: Agnes * 1849, Margaretha * 1850, Anna Katharina * 1853, Friedrich Wilhelm * 1856, Wilhelm * 1858. Schwiegermutter: Cäcilia geb. Laaf, Witwe von Johann Danino, * 1793
11.3.1863 nach Nordamerika
Johnen, Wilhelm, Missionsschüler, * 1876
1893 nach Vaals/Niederlande
Selhausen
Stolz, Arnold, Tagelöhner, * 1810, Ehefrau Gertrud Elsen * 1814
Kinder: Christian * 1840, Anton * 1844, Elisabeth * 1849, Anna Maria * 1852
1854 nach Nordamerika
Hambach
Esser, Margaretha geb. Crefeld, * 1810
1842 nach Nordamerika
Cremer, Anton, * 1821
1844 nach Galveston (Texas)
Peters, Joseph, * 1815
1844 nach Galveston (Texas)
Franken, Caspar, * 1797, Ehefrau Clara geb. Dahmen
Kinder: Maria Catharina Agnes * 1830, Philipp Josef Hubert * 1834, Werner Joseph * 1839
1844 nach Galveston (Texas)
Lux, Hubert, * 1819, Ehefrau Gertrud geb. Grass
Kind: Winand * 1843
1844 nach Galveston (Texas)
Kempen, Wilhelm Joseph, * 1810, Ehefrau Anna Catharina Creveld, * 1807
Kinder: Maria Sibilla * 1833, Josepha * 1836, Alois Hubert * 1838, Anton * 1840, Hubert Adolf * 1844, Anna Sibilla * 1845
1846 nach Texas
Viehoever, Johann Aloys, * 1805
1848 nach New York
Schumacher, Egidius, * 1818, Ehefrau Anna Catharina Schopen, * 1821
1848 nach New Orleans
Lützeler, Bertram, * 1805, Ehefrau Gertrud Liebeck, * 1814
Kinder: Therese * 1835, Franz Joseph * 1837, Johann Joseph * 1839, Elisabeth * 1843, Catharina * 1847, Caspar * 1849
1851 nach Texas
Spenrath, Michael, * 1809, Ehefrau Josepha Crefeld * 1806
Kinder: Martin * 1834, Josepha * 1836, Helene * 1840, Josepha * 1846, Christine * 1850
1851 nach Texas
Faust, Martin, * 1813, Ehefrau Gertrud Bertrams * 1820
Kinder: Joseph * 1844, Cäcilie Christine * 1848
1851 nach Texas
Lenzen Heinrich, Witwer von Dorothea Norck, * 1815, Ehefrau Lenzen, Josepha, geb. Grath
Kinder: Hubert * 1837, Theodora * 1850
1851 nach Texas
Lenzen, Judith, * 1801
1851 nach Texas
Kürten, Heinrich, * 1826
1851 nach Texas
Crefeld, Franz, * 1832
1851 nach Texas
Friemersdorf, Heinrich, * 1827
1854 nach Nordamerika
Schwing, Carl Benjamin, * 1841
1858 nach Verviers (Belgien)
Kempen, Franz Joseph, * 1847
1873 nach Belgien
Kempen, Anton, * 1841
1875 nach Nordamerika
Kempen, Johann Wilhelm Hubert, * 1807
1884 nach Antwerpen
Breuer, Josef, * 1863
1889 nach Brüssel
Breuer, Wilhelm Joseph, * 1885
1901 nach Valkenburg (Niederlande)
Quellen:
Osterhammel, Jürgen. 1800 bis 1850, in: „Das 19. Jahrhundert“, Informationen zur politischen Bildung Nr.
315/2012, URL: https://www.bpb.de/izpb/142105/1800-bis-1850
Oltmer, Jochen. Überseeische Migration im 19. und 20. Jahrhundert: Deutschland als Auswanderungsland, Pädagogische Rundschau 72 (2), 2018, S. 163-190.
My Heritage, Online-Datenbank für Genealogie
Martha Keuth: Auswanderungen aus dem Kreise Düren in den Jahren 1818-1924, in: Dürener Geschichtsblätter Nr. 61, Düren 1972, S. 78 ff.
Tag der offenen Tür
Am Sonntag, dem 17. November hatte der Geschichtsverein in der Gemeinde Niederzier zum Tag der offenen Tür in seine Räume in der Breitestraße 20 eingeladen. Viele Interessierte nahmen das Angebot an und informierten sich über die vielfältigen historischen Bestände und Sammlungen des Geschichtsvereins. Die Maigesellschaft Niederzier und die Zierte Jonge aus Niederzier nutzten die Möglichkeit, die Aktivitäten ihrer Vereine vorzustellen. Eine spezielle Dokumentation informierte über die Anfänge des SV Niederzier, damals noch als Alemannia Niederzier unterwegs.
Höhepunkt der Veranstaltung war allerdings die Präsentation von Filmen aus den 1970er bis 1990er Jahren, die der Amateurfilmer Franz Cremer zu speziellen Anlässen in Niederzier und Oberzier aufgenommen hatte. Viele Erinnerungen wurden bei den Zuschauern wach und so kam man leicht ins Gespräch über vergangene Zeiten.
Der Geschichtsverein freut sich über den Zuspruch und wird den „Tag der offenen Tür“ auch in Zukunft in sein Programm aufnehmen.
Tag des offenen Denkmals
Am 8. September 2024 lud der „Geschichtsverein in der Gemeinde Niederzier e.V.“ anlässlich des diesjährigen Tags des offenen Denkmals in die Pfarrkirche St. Cäcilia Niederzier ein.
Der Tag des offenen Denkmals dient dazu, sonst nicht zugängliche Orte zu entdecken und zu diesen Orten zählt zweifelsohne der Kirchturm der Pfarrkirche mit seiner Glockenstube sowie dem Gewölbe des Langhauses.
Großes Interesse war vorhanden, denn der Vorsitzende Helmut Krebs konnte über 50 interessierte Teilnehmer unterschiedlichster Altersklassen begrüßen.
Stefan Grobusch informierte zunächst in einem kleinen Vortrag über die allgemeine bauliche Geschichte der Kirche. Anschließend folgten ihm die Anwesenden in den Turm, der in seinen unteren drei Stockwerken aus dem 15./16. Jahrhundert stammt und 1847 um eine neue Glockenstube und Helm erhöht wurde.
Hier konnte man das Kreuzgewölbe des Langhauses über einen Laufsteg betreten und von oben betrachten. Von der alten Glockenstube mit ihrem Uhrwerk von 1915 kletterten ganz Mutige auch eine Etage höher in die jetzige Glockenstube und konnten sich die vier dort befindlichen Glocken einmal aus nächster Nähe anschauen.
Wer mehr über die Geschichte unserer Heimat erfahren möchte, kann uns gerne montags von 18-20 Uhr in unseren Räumlichkeiten in der Breitestr. 20 besuchen.
Heimatpreis der Gemeinde Niederzier für das Jahr 2023
Am 21. August fand im Restaurant „Gaffel Häusgen“ in Hambach die Verleihung des Heimatpreises 2023 statt. In Anwesenheit der Fraktionsvorsitzenden der im Rat der Gemeinde Niederzier vertretenen Parteien übernahm Bürgermeister Frank Rombey die Ehrung.
Der 1. Preis wurde dem Geschichtsverein in der Gemeinde Niederzier zuerkannt für die Aufarbeitung der vielfältigen Aspekte der lokalen Geschichte in den einzelnen Orten der Gemeinde sowie für die Förderung des historischen Bewusstseins der Bevölkerung. Der 2. Preis ging an das Dorfforum Ellen für deren zahlreiche Aktivitäten zur Stärkung der Dorfgemeinschaft.
Im Verlauf der Veranstaltung erhielten weitere Personen und Vereinsvertreter individuelle Auszeichnungen für ihren ehrenamtlichen Einsatz in unterschiedlicher Funktion.
Der Geschichtsverein ist dankbar für die Anerkennung seiner Arbeit und betrachtet die Auszeichnung als Wertschätzung seiner Aktivitäten. Der Heimatpreis wird Ansporn sein, auch in Zukunft in diesem Sinne tätig zu sein.
Als Niederzier von der Eisenbahn träumte
Ein Bahnanschluss ist in Niederzier nicht bekannt und die Reste einer alten zugewachsenen Bahntrasse auch nicht. Lediglich Huchem-Stammeln, Selhausen und Krauthausen, als einzige Ortschaften unserer Gemeinde, sind an das Schienennetz der Rurtalbahn angebunden und verfügen dementsprechend über eigene Bahnhöfe bzw. Haltestellen. Aber auch die Niederzierer bemühten sich um einen Bahnschluss.
Eisenbahn Niederzier.pdf
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Weiterer Nachlass findet den Weg ins Vereinsarchiv
Hoch erfreut können wir mitteilen, dass wir kurz vor Karneval einen weiteren, hoch interessanten Nachlass aus Oberzier in unser Archiv aufnehmen durften. Angelika Hamacher besuchte uns in der Breitestraße und brachte uns unzählige Dokumente der Familie Müthrath. Die Unterlagen geben Aufschluss über einzelne Zweige der Familie Müthrath, deren Verflechtungen untereinander und ihre soziale Bindung in der Dorfgemeinschaft Oberzier. Die Dokumente sind ein wichtiger Mosaikstein in der Darstellung der Ortsgeschichte von Oberzier. Die oftmals theoretisch bekannte historische Entwicklung eines Ortes wird somit durch die spezielle Darstellung der Einwohnerschaft interessant und lebendig. Der Geschichtsverein ist dankbar für Unterlagen dieser Art und hofft, dass weitere diesem Beispiel folgen.